Freitag, 29. November 2013

Wildlachsfilet

- mit frischem Wasabi und Gurkensalat


Seitdem ich vor Jahren das erste Mal richtigen Wasabi probieren durfte, war es um mich geschehen: dieser tolle Geschmack geht einem nicht mehr aus dem Sinn. Die Schärfe ist so ganz anders, als man es beispielsweise von Chili oder Pfeffer her kennt und gewohnt ist. Am ehesten noch mit Meerrettich vergleichbar, aber eben doch nur fast.
Leider, leider ist es hierzulande äussert schwierig bis beinahe unmöglich, an frische Wasabi-Rhizome zu gelangen. Und das, was im Supermarkt als Wasabipaste im Regal liegt, kann man getrost dort liegen lassen: wenn überhaupt, dann ist echter Wasabi darin nur in Spuren enthalten; der Rest besteht aus Meerrettich, Farbstoffen und diversen anderen E-Nummern (es gibt im Internet ein paar Hersteller, die ein Pulver aus echtem Wasabi anbieten; das ist noch am ehesten eine Alternative zu der frischen Wurzel).
Also, dachte ich mir vor knappen zwei Jahren, was tun? Ist doch logisch: selbst ist der Mann!
Das Ergebnis präsentiere ich nun hier (mit ein ganz klein wenig Stolz): meine erste selbstgezogene Wasabiwurzel.

Eineinhalb Jahre hat es gedauert, bis sich überhaupt das erste verwendbare Rhizom gebildet hatte.
Während dieser Zeit wurde im Sommer täglich gegossen und peinlichst darauf geachtet, dass diese Mimose ja keine direkte Sonnenbestrahlung abbekommt (sonst ist es nämlich gleich vorbei damit). Im Winter durfte sie an einem sehr kühlen, aber frostfreien und dunklem Ort verweilen, mit regelmässigen Wassergaben. Im Frühling wurde umgetopft.
Da stellt sich natürlich die Frage: hat es sich gelohnt?
Es hat.
Der selbstgezogene Wasabi ist zwar etwas milder, bringt aber immer noch eine gute Schärfe mit, und der Geschmack an sich steht dem Original in nichts nach.

Und so habe ich den Wasabi verwendet:

Zutaten

(für 2 Personen)

2 Wildlachsfilets
1 EL Olivenöl
1 TL Sesamöl
1 Stück (4 cm) Wasabiwurzel (alternativ: 2 TL Wasabipaste, aus reinem Pulver hergestellt)
1 Gurke
1 rote Zwiebel
1 TL Zucker
1 TL Dillspitzen
1 EL Balsamicoessig, weiss
3 EL Rapsöl
1 Zitrone
1 TL Fleur de Sel
frisch gemahlener Pfeffer
Salz

Zubereitung

1) Die Gurke sauber waschen und in feine Scheiben hobeln. Den Zwiebel (nicht allzu fein) würfeln.

2) Aus dem Rapsöl, dem Balsamico, Dillspitzen und Zucker die Marinade herstellen und zu den Gurken geben. Gut durchmischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

3) Den Lachs im Olivenöl anbraten.

4) Jetzt folgt die Wurzelbehandlung: die Wasabiwurzel schälen, möglichst fein reiben und sofort mit dem Sesamöl mischen (alternativ die Wasabipaste zum Öl geben). Ganz wichtig: diesen Schritt erst kurz vor dem Servieren durchführen, da sich die Schärfe des Wasabi sehr schnell verflüchtigt!

5) Lachs auf Teller anrichten, mit Zitronensaft beträufeln. Das Wasabiöl darauf streichen und mit etwas Fleur de Sel bestreuen.

6) Zusammen mit dem Gurkensalat servieren.




Ein unbeschreiblicher Genuss!


10 Kommentare:

  1. Super, was du da gemacht hast - wo hast du denn das Rhizom her?
    Ich hab voriges Jahr (oder war es schon vor zwei Jahren?) bei einem München-Besuch eine frische Wurzel beim Käfer erstanden, ich weiß also, wovon du sprichst, wenn du sagst, dass der Geschmack so toll ist :-). Alternativ hab ich jetzt ein Pulver aus echtem Wasabi daheim (ohne E-Nummern-Zeugs), das ist ein halbwegs passabler Ersatz ...

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    1. Die Pflanze gab es vor zwei Jahren mal bei unserem hiesigen Gartenmarkt - ein Glücksfall!
      So ein Pülverchen hab ich auch im Kühlschrank stehen - das ist die zweitbeste Möglichkeit.
      Aber an frischen Wasabi kommt nix ran - wie Du ja auch schon erfahren durftest ;-).
      Ich hoffe mal, dass ich nächsten Herbst wieder eine Ernte einfahren kann - diesmal allerdings hoffentlich etwas mehr...

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    2. wo kann man das in Linz kaufen?

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    3. Tut mir leid - in Linz kenn ich mich nicht aus.

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  2. Ich durfte auch schon in den Genuss des echten Wasabis kommen und ich kann Dir nur voll zustimmen: Kein Vergleich mit der Chemie-Paste. Meine frische Wasabi-Wurzel habe ich mir übrigens direkt nachdem ich darüber bei Foodfreak gelesen habe, bestellt, schau mal hier:

    http://www.foodfreak.de/2012/12/echter-wasabi/

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  3. Ich habe in Japan auch schon frischen Wasabi probieren dürfen. :-) Aber da wurde auch gesagt, dass er nur in fließenden Gewässern gedeiht und du hattest ihn doch im Topf, oder? Spannend auf jeden Fall, ich werde beim nächsten Baumarktbesuch die Augen offen halten!

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    1. Hallo kochpoetin,
      bei meinen Pflanzen handelt es sich um "Wasabi japonica Matsum" (das stand jedenfalls drauf). Das mit dem fliessenden Wasser hat mich auch anfangs skeptisch gestimmt. Ich habe die Pflanzen im Topf (damit sie im Winter rein können). Die Erde (einfache Pflanzerde) ist mit viel Sand "verdünnt". Wichtig ist, gerade während der Sommerszeit, das tägliche Gießen. Und ja keine direkte Sonneneinstrahlung - das mögen sie gar nicht ... Nun ja - anscheinend gehts auch ohne fliessendes Wasser.
      :-)

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  4. hast die wurzl vom tremel?

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